Im Keller in die Pedale treten: Erfolgreicher Verein setzt auf moderne Impulse
Radsportverein 93 Königs Wusterhausen/Wildau e.V. | |
Raimund Dinter | |
Telefon: | 01 62/9 69 71 65 |
Website: | www.radsport-kw.de |
Virtuell mit dem Rad
Stand: Dezember 2024
Der „Radsportverein 93 Königs Wusterhausen/Wildau e.V.“ hat sich erheblich verjüngt, zumindest in technischer Hinsicht, denn er hat den Schritt in die virtuelle Welt gewagt.
Ganz neu wird in der dunklen Jahreszeit nicht mehr auf der Straße, sondern im Keller in die Pedale getreten.
„Wir trainieren dienstags und donnerstags in den Abendstunden und am Wochenende tagsüber. Im Winter haben wir allerdings das Problem, dass es sehr zeitig dunkel wird, was
eine hohe Gefährdung durch den Straßenverkehr bedeutet. Dazu können wir nun das Training in den Innenraum verlagern. Dafür nutzen unsere Athleten zuhause das ‚Zwift‘-System, das auf Videospiel-Atmosphäre setzt und am Fahrrad, das in einem Raum steht, installiert ist. Bevor man startet, loggt man sich auf einer dafür vorgesehenen Plattform ein. Hier legt man eine bestimmte Strecke mit allen typischen
Gegebenheiten wie Steigungen oder Kurven fest und kann
dadurch, ganz normal wie
auf der Straße, verschiedene
Geschwindigkeiten erreichen. Dabei können sich mehrere Nutzer gleichzeitig verbinden und virtuell in einer Gruppe fahren“, erläutert Vorsitzender Raimund Dinter diese hochmoderne Technik. Der 71-Jährige ist seit der Gründung 1993 im Verein aktiv und engagiert sich dort zudem als Trainer. Dessen Vater, Paul Dinter, war ein deutscher Radrennfahrer, der im DDR-Radsport besonders erfolgreich war. Nach ihm wurde die örtliche Paul-Dinter-Halle benannt. Zudem veranstaltet der Verein jährlich im März zum Saisonstart das Paul-Dinter-Gedenkrennen, das
einen überaus großen Zulauf vorweisen kann.
Tempo im Blick
Der Verein betreibt kein reines Freizeitvergnügen, sondern hat sich neben dem Breitensport vor allem dem Rennsport verschrieben. Dabei geht es um sportliche Erfolge, wobei man viele erkämpfte Titel vorweisen kann. Im Training-Bereich
engagieren sich dazu besonders Stefan Meyer und Volker Martin. Erwähnenswert bei den Fahrern ist Nicolas Zippan, der ein erfolgreiches Aushängeschild des Vereins ist. Derzeit trainieren hier an die 60 Sportler mit einer Altersspanne von elf bis 89 Jahren, wovon
15 erfolgreich als Juniorfahrer
unterwegs sind. Sichtlich stolz ist man, dass drei der jugendlichen Talente derzeit auf den Sportschulen in Frankfurt/Oder und Cottbus trainieren.
Vereinstreff auf der Straße
Das Training im Freien wird sehr unkompliziert organisiert. „Dazu haben wir eine eigene Chatgruppe, worüber man sich verabredet. Treff ist meist beim Biomarkt am Bahnhof in Königs Wusterhausen. Dort geht es mit erheblichem Tempo los. Dabei legen wir etwa an die 60 Kilometer in der Region zurück“, berichtet Raimund Dinter und erläutert weiter: „Leider haben wir nach wie vor keine eigenen Räume, sondern lagern unsere Sachen in einer alten Garage. Ursprünglich war angedacht, dass dafür von der Stadt das ‚Haus des Sports‘ fertiggestellt wird. Dies ist allerdings in weite Ferne gerückt.“
Regelmäßig ist der Verein bei
Wettkämpfen, unter anderem
in Sachsen, Thüringen oder Mecklenburg-Vorpommern sowie bei den Landesmeisterschaften oder den deutschen Meisterschaften. „Eine lange Tradition seit 20 Jahren hat das ‚Herbstzeitfahren‘ in Köthen. Dort sind an die 260 Teilnehmer vertreten, die sich im
Radsport messen. Dazu gibt es
eine schöne Festatmosphäre. Bedauerlicherweise ist dieses Ereignis derzeit abgesagt, weil sich einige dort davon gestört fühlen und es mit den Anwohnern zu keiner akzeptablen Übereinkunft kam“, berichtet Raimund Dinter enttäuscht. Gegenwärtig gibt es positive Signale aus Köthen, dass man sich gemeinsam an einen Tisch setzen und über die Weiterführung dieser Veranstaltung reden will.
Schwung mit neuen Fahrern
Ein großes Anliegen des Vereins ist die Nachwuchsförderung. Dazu möchte man gerne weitere Mitglieder aufnehmen.
„Immer wieder gelobt und sehr geschätzt wird bei uns die
familiäre Atmosphäre sowie unsere Arbeitsweise nach Plan. Das bedeutet, dass wir gezielt trainieren und die Stärken und Schwächen jeweils gut einsetzen“, zeigt Raimund Dinter wichtige Aspekte auf. Ein großes Kompliment richtet er an die Eltern, die jederzeit sehr kooperativ sind und viel Unterstützung leisten.
Das sorgt für eine Menge Schwung, den man gern weiter erfolgreich auf der Straße, oder nun neu zuhause, einsetzt.