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Willkommen in Königs Wusterhausen
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Bericht über: Kunst-Sammlerin

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Kunst-Sammlerin
Bärbel Vahlpahl
Telefon:0 33 75/52 42 40
E-Mail:baerbel.vahlpahl@t-online.de
Foto von Bärbel Vahlpahl, Kunst-Sammlerin, Königs WusterhausenFoto von Bärbel Vahlpahl, Kunst-Sammlerin, Königs WusterhausenFoto von Bärbel Vahlpahl, Kunst-Sammlerin, Königs Wusterhausen

Die Welt der Bilder

Stand: Dezember 2025

Wenn man durch die Räume in der Karl-Marx-Straße in Königs Wusterhausen geht, spürt man sofort: Hier lebt jemand für die Kunst.

Die Gemälde an den Wänden erzählen Geschichten von Menschen, Orten und Momenten, die festgehalten wurden.
„Kunst soll nicht bloß angeschaut werden. Kunst soll gekauft werden, sie soll leben, und wir mit ihr“, bekräftigt Bärbel Vahlpahl ihren eigenen Standpunkt.
Die 82-jährige Kunstsammlerin widmet sich seit mehr als zwei Jahrzehnten mit bemerkenswerter Energie und Entdeckerfreude den Künstlern Brandenburgs. Was für viele ein Hobby wäre, ist für sie eine Haltung. „Kunst gehört in die Mitte der Gesellschaft. Wer diese sammelt, sagt etwas über das eigene Verhältnis zu Kultur, Wohlstand und Bürgerlichkeit aus. Ich möchte zeigen, wie viel Qualität in unserem Land Brandenburg entsteht und wie faszinierend es sein kann, regionale Kunst zu besitzen“, erklärt sie.

Wurzeln einer Sammlung
Der Beginn ihrer Leidenschaft liegt im Jahr 2003. Auf ihrem damaligen Grundstück in der Küchenmeisterallee in Neue Mühle organisierte sie die erste öffentliche Ausstellung mit Werken der Künstlerin Helga Mitschard. Die Veranstaltung wurde ein großer Erfolg. Ein Jahr später folgte eine weitere Ausstellung mit Bildern von Evamaria Leuthold.
„Ich habe damals gespürt, wie sehr die Menschen in Königs Wusterhausen Lust auf Begegnung mit Kunst haben“, erinnert sich Bärbel Vahlpahl.
So entstand ein gemeinsamer Workshop mit Künstlerinnen der Region, der 2006 in der Buchveröffentlichung „Bilder am Wursthaken – Kunst im Alten Schlachthaus“ mündete.
2007 eröffnete sie schließlich ihre gewerbliche „Galerie KunstBörse106“, die bis 2012 zahlreiche Einzel- und Gruppenausstellungen präsentierte.

Privatsammlung
Seit 2013 entsteht in ihrer Wohnung in Königs Wusterhausen eine stetig wachsende Privatsammlung regionaler zeitgenössischer Werke. Derzeit umfasst sie rund 35 Gemälde, darunter Bilder von Jula Dech, Gisela Gräning, Elmar Huxoll, Gerhard Mauermann, Norbert Piechatzek, Werner Zippan, Ursula Wichmann, Egmont Graf von Stange zu Ritteburg, Günter Böhme und Renate Niethammer.
Die Gemälde des Künstlers Norbert Piechatzek sind bereits eine „Sammlung in der Sammlung“ mit 19 Werken. Hinzu kommen etwa 40 gerahmte Ausstellungsposter sowie afrikanische Schnitz- und Holzkunst. Mit jedem Bild verbindet Bärbel Vahlpahl eine eigene Geschichte. Diese hält sie mittlerweile systematisch fest. Alle Werke bekommen detaillierte Beschreibungen, Hintergrundinformationen und eine Einordnung der künstlerischen Herkunft. „Es ist eine Form des Bewahrens. Jedes Bild verdient eine Stimme“, sagt sie.

Sammler-Gemeinschaft
Was Berlin längst hat, wünscht sie sich auch für Brandenburg: Eine Vernetzung der privaten Kunstsammler, bei der es einen Austausch über Werke, Künstlerbiografien, Ausstellungen und Erwerbungen geben kann. „Es existiert vieles nebeneinander, aber kaum etwas miteinander. Ich fände es großartig, wenn sich Sammler in Brandenburg gegenseitig inspirieren und sichtbar machen würden“, so ihre Idee.

Heimatforschung
Neben der Kunst widmet sich Bärbel Vahlpahl intensiv der regionalen Geschichte. 2019 absolvierte sie ein Weiterbildungsstudium in Provenienzforschung an der „Freien Universität Berlin“.
Seit 2020 recherchiert sie zur Geschichte des „Kreismuseums Königs Wusterhausen“ und war maßgeblich an der Rückführung von mehr als 700 historischen Büchern und Dokumenten beteiligt.
Im Heimatkalender für 2022 veröffentlichte sie eine umfassende Abhandlung zum ehemaligen Kreismuseum. Verschiedene Zeitungen berichteten darüber. In England trug sie zur historischen Rekonstruktion einstiger Krankenhäuser bei und stellte ihre Erkenntnisse in „Lost Hospitals of London“ vor.

Kunst neu entdecken
Bärbel Vahlpahls Wunsch ist, dass ihre Bilder Menschen berühren. Sie sollen neugierig machen und Fragen aufwerfen. „Wenn jemand vor einem Gemälde stehenbleibt und beginnt, nachzudenken, dann hat das Motiv seine Aufgabe erfüllt“, so ihre Ansicht.
Ihre Sammlung ist kein abgeschlossenes Projekt, sondern ein lebendiger Organismus, der wächst, erzählt, erinnert und verbindet. Vor allem aber ist es eine Einladung, regionale Kunst neu zu entdecken.

Erstellt: 2025