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Lebendige Geschichte im Modell: Als die Notte eine Lebensader war

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Dahmelandmuseum
Margitta Berger
Adresse:Schlossplatz 7
15711 Königs Wusterhausen
Telefon:0 33 75/29 30 34
Foto von Margitta Berger, Dahmelandmuseum, Königs WusterhausenFoto von Margitta Berger, Dahmelandmuseum, Königs WusterhausenFoto von Margitta Berger, Dahmelandmuseum, Königs WusterhausenFoto von Margitta Berger, Dahmelandmuseum, Königs WusterhausenFoto von Margitta Berger, Dahmelandmuseum, Königs WusterhausenFoto von Margitta Berger, Dahmelandmuseum, Königs Wusterhausen

Hunde als Zugpferde

Stand: Dezember 2023

Trocken möchte man es zuhause schon haben. Doch Wasser ist fürs Leben ebenfalls wichtig. Das wussten unsere Vorfahren und fanden hierfür eine Lösung: Sie siedelten auf natürlichen Anhöhen, aber dennoch in der Nähe einer „Lebensader“.

Wie das anno dunnemals, etwa in der Eisenzeit, ausgesehen haben mag, das weiß Heinz Flieger. Zumindest hat er eine Idee davon, die er ganz plastisch in ein sehr lebendig wirkendes Modell formte. Dieses ist gerade ein Anziehungspunkt in der Ausstellung über die Geschichte des Nottekanals im „Dahmelandmuseum“. Erste Ansiedlungen waren ab 8 000 v. Chr. bei Deutsch Wusterhausen.

Ziegel für Berlin
Das Nottefließ kann man sich heute wohl besser vorstellen als die Zeit, in der das Gewässer zum heutigen Kanal ausgebaut wurde, um die in der Region produzierten Ziegel nach Berlin zu bringen. Denn jeder, der sich über die pittoreske Schleusenanlage wundert, staunt ebenso über das verkrautete und ungepflegte Gewässer „dahinter“. „Vor 150 Jahren wurden die Güter dort mit großen Segelschiffen befördert oder getreidelt. Das bedeutet, dass sie vom Land aus mit Pferden durchs Wasser geschleppt wurden“, erklärt Museumsleiterin Margitta Berger.

Gips und Gondel
Die Schleuse von Königs Wusterhausen hat ihre Ursprünge übrigens bereits im 16. Jahrhundert. „Damals wurde abgebauter Gips von Sperenberg nach Berlin befördert“, hat Margitta Berger weiter herausgefunden.
Um 1881 konnte man hier sogar venezianisches Flair einatmen: „Ein Wasseromnibus in Form einer Gondel pendelte mehrmals täglich zwischen Königs Wusterhausen und Mittenwalde“, strahlt Heinz Flieger, der das Gefährt im Modell nach Vorlagen aus der Zeitschrift „Bär“ rekonstruiert hat.
„Die Gondel wurde erst ursprünglich von Hunden gezogen. Später übernahmen Pferde diese Aufgabe“, verweist Margitta Berger weiter auf heute kurios anmutende Details. Die interessante Ausstellung ist noch bis März 2024 zu sehen.

Erstellt: 2023